Tag gegen den Schlaganfall: Risikofaktoren meiden – moderne Technik nutzen

Zum 10. Mai: Mediziner erklärt die Gefahren durch Schlaganfall – und wie Sie sich davor schützen können 

Am 10. Mai ist wieder der „Tag gegen den Schlaganfall“ in Deutschland. Aus diesem Anlass macht die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe auf die Blutfette aufmerksam, die ein weitgehend unbekanntes Risiko für viele Schlaganfälle darstellen. Zugleich sollte der Tag als Plädoyer für den verstärkten Einsatz moderner Digitaltechnik dienen: Denn auch die kann erfolgreich dazu beitragen, dass es erst gar nicht zum Schlaganfall kommt.

„Je früher ein Schlaganfall-Risiko identifiziert werden kann, desto besser – und das gilt nicht nur für den Patienten“, sagt der Hamburger Mediziner Dr. Stephan Kranz. Er weiß: „Schlaganfälle sind nicht nur eine große Bedrohung für Leib und Leben der Betroffenen, sie sind auch richtig teuer für unsere Gesellschaft: Im ersten Jahr belaufen sich die Kosten auf durchschnittlich 19.000 Euro. Dazu kommen weitere Kosten je nach Behinderungsgrad und Berufsunfähigkeit.“ 

Dr. Kranz ist Gesellschafter des Hamburger Cardiologicums, dem größten Zusammenschluss von Kardiologen in Deutschland. Er kann mit Zahlen belegen, wie wichtig es ist, sich über die Gefahr eines Schlaganfalls zu informieren – und rechtzeitig Maßnahmen zu treffen, die eine solche Erkrankung verhindern helfen:

270.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Die Folgen sind oft verheerend: Lähmungen, Sprachstörungen, psychische Veränderungen… Mehr als jeder zweite Betroffene ist zeitlebens auf Therapien, Hilfsmittel und Pflege angewiesen. 

Schlaganfälle stellen nach dem Herzinfarkt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland dar. 

70 Prozent der Schlaganfälle in Deutschland wären mit einem gesunden Lebensstil zu verhindern. Wissenschaftliche Studien belegen: Es gibt sieben beeinflussbare Faktoren – Gesamtcholesterin, Blutdruck, Blutzucker, körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen und das Gewicht. Wer sie beachtet, kann selbst bei einem hohen genetischen Risiko bis zu sechs Lebensjahre ohne Schlaganfall gewinnen.

Und Dr. Kranz nennt natürlich auch diese Zahl: „Jeder vierte Schlaganfall ist laut Schätzungen auf Vorhofflimmern zurückzuführen, das sind rund 70.000 im Jahr.“ Rund 500.000 Menschen seien von Vorhofflimmern betroffen, oft ohne sich dessen bewusst zu sein – etwa weil es nachts zu unbemerkten Herz-Rhythmus-Störungen kommt. Frühzeitig erkannt, so Dr. Kranz, könnte die Gefahr durch Vorhofflimmern recht leicht abgewendet werden: „Durch Einleiten einer blutverdünnenden Therapie lässt sich der Bildung von Blutgerinnseln vorbeugen.“

Schlaganfall verhindern: Mini-EKG erkennt Vorhofflimmern

Risikopatienten werden mittels eines Langzeit-EKGs erkannt, was heute meistens eine aufwändige und kostenintensive Prozedur darstellt. Das Hamburger Startup dpv-analytics, das Dr. Kranz als Ärztlicher Geschäftsführer begleitet, hat eine smarte Alternative entwickelt: das Mini-EKG „ritmo“, das bereits in vielen Praxen und Kliniken im Einsatz ist und auch von Patienten direkt bei dpv-analytics bestellt werden kann. Es ist gerade mal fünf mal fünf Zentimeter klein, kommt per Post und wird einfach mit einem Pflaster auf die Brust geklebt. Nach 72 Stunden Tragezeit erfolgt die Auswertung der Daten – auch mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI), was die abschließende Validierung durch einen Facharzt erheblich einfacher und zugleich sicherer macht.

„Wir haben die Arbeit mit den herkömmlichen Langzeit-EKG-Geräten am Cardiologicum schon lange nicht mehr für die optimale Lösung gehalten“, so Dr. Kranz. Die Handhabung der kabelgebundenen Geräte sei weder komfortabel noch zuverlässig. Gerade nachts komme es leicht zu Fehlermeldungen, wenn sich die Kabel verwickeln.

Das sind Probleme, die der kleine „ritmo“ nicht kennt: Das Gerät – als innovative Schlaganfallprophylaxe wurde es mit dem renommierten „German Medical Award“ ausgezeichnet – scannt jeden einzelnen Herzschlag und erkennt sehr genau und schnell Abweichungen und Anomalien. So kann mit dem „ritmo“ Vorhofflimmern als großes Schlaganfall-Risiko sehr einfach erkannt und dann rechtzeitig behandelt werden.

Getreu dem Firmen-Motto „Unser Ziel: Die beste Herzvorsorge für alle“ hat dpv-analytics kürzlich eine weitere innovative Entwicklung auf den Markt gebracht: Wenn die Smartwatch oder der Fitnesstracker Vorhofflimmern meldet, ist fachärztliche Einschätzung dringend gefragt, was in unserem überlasteten Gesundheitssystem  lange dauern kann. Hier kommt der „CardioCheck by myritmo“ zum Einsatz: Die EKG-Aufzeichnung wird per E-Mail eingeschickt – schon am nächsten Werktag liegt das Untersuchungsergebnis vor, von einem Facharzt ärztlich validiert.

Dr. Kranz: „Das ist eine Erkenntnis, die wir uns am ,Tag gegen den Schlaganfall‘ ins Bewusstsein rufen sollten: Je mehr wir screenen, je mehr Schlaganfälle werden verhindert. Der verstärkte Einsatz digitaler Technik hilft, Menschenleben retten.“

Wenn Sie wissen wollen, ob Sie Risikofaktoren betreffen: Die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe hat einen Online-Test ins Internet gestellt. Zehn bis fünfzehn Minuten Zeit müssen Sie investieren: Aus den eingegebenen Daten errechnet ein Programm auf medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen Ihr Risikoprofi.