Medizinisches ABC

Hier erhalten Sie einen Überblick der gängigen medizinischen Begriffe der Herz-Vorsorge.


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AV-Block

Der AV-Block 1. Grades ist eine durch verzögerte Überleitungszeit zwischen Vorhof und Kammer gekennzeichnete Form des AV-Blocks. 

Beim AV-Block 2. Grades werden nicht alle elektrischen Signale aus dem Vorhof in die Herzkammern übergleitet. Es gibt beim AV-Block 2. Grades zwei verschiedene Typen, den AV-Block Wenckebach und den AV-Block Mobitz. Beim Typ Mobitz wird nur jeder zweite oder dritte elektrische Impuls über den AV-Knoten weitergeleitet und die dazwischen- liegenden nicht. Beim Typ Wenckebach wird die Weiterleitung von Impuls zu Impuls träger, bis sie schließlich einmalig ganz ausfällt. 

Bei einem AV-Block 3. Grades ist die Überleitung der elektrischen Impulse vom Vorhof zur Kammer komplett unterbrochen. Die Herzkammern helfen sich dann mit eigenen elektrischen Impulsen. Der Puls verlangsamt sich dabei jedoch in der Regel deutlich, zum Teil auf nur 20 bis 30 Schläge pro Minute. 

Betablocker

Betablocker oder genauer Betarezeptorenblocker sind Arzneistoffe zur Senkung des Blutdrucks und der Schlagfolge des Herzens.

Bigeminus 

Jeder zweite Schlag ist eine Extrasystole. 

Blutgerinnsel

Ein Blutgerinnsel (Gerinnsel, Koagel, Thrombus) ist ein durch Gerinnung entstandener Blutpfropf.

Blutverdünner

Gerinnungshemmende Medikamente werden häufig auch als „Blutverdünner“ bezeichnet, was aber nicht ganz passend ist. Gerinnungshemmer machen das Blut nicht flüssiger, sondern sie vermindern die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.

Bradykardie

Eine Bradykardie ist ein verlangsamter Herzschlag. Die Herzfrequenz fällt unter 60 Schläge pro Minute ab. Mitunter kann der Herzschlag sogar ganz aussetzen. Normal ist ein langsames Herz zum Beispiel im Schlaf oder bei Leistungssportlern.


Couplet

Es handelt sich um 2 direkt aufeinander folgende Extrasystolen (SVES-Couplet, VES-Couplet) 


EKG / Langzeit EKG

EKG steht für Elektrokardiogramm und bezeichnet eine Untersuchungsmethode, bei der die elektrische Aktivität des Herzens gemessen wird. Die sogenannte Herzaktion wird dabei über Elektroden abgeleitet und in Form von Kurven aufgezeichnet. Anhand dieser kann der Arzt beurteilen, ob das Herz störungsfrei funktioniert. Ein Langzeit-EKG mit dem ritmo wird über 72 Stunden aufgezeichnet.

EKG-Merkmale

Merkmale, die bei einem LZ-EKG untersucht werden.
Wir untersuchen 21 Merkmale ZUSÄTZLICH zum Vorhofflimmern. 

  • AV-Block
  • Bigeminus 
  • Bradykardie
  • Couplet 
  • Ersatzrhythmen 
  • Extrasystole
  • Herzfrequenzdurchschnitt
  • HRV: Herzratenvariabilität 
  • Minimale Herzfrequenz
  • Maximale Herzfrequenz 
  • Nachtabsenkung 
  • Pausen 
  • Salve
  • Schenkelblockbild 
  • supraventrikuläre Tachykardie SVT 
  • SV Runs 
  • Sinusarrest
  • Tchykardie
  • Trigeminus
  • Triplet
  • Ventrikuläre Tachykardie VT 

Ersatzrhythmen 

Wenn das eigentliche Taktgebersystem in Herzen ausfällt, hilft sich der Herzmuskel meist mit einem eigenen Rhythmus weiter. Dieser ist in der Regel langsam, hält aber die Organfunktion aufrecht. Es kann sich dabei auch um nur kurze Phasen handeln

Extrasystole

(Ventrikulär, Supraventrikülär)

Bei einer Extrasystole wird zusätzlich ein Impuls in den Vorhöfen (supraventrikuläre Extrasystole) oder in der Herzkammer (ventrikuläre Extrasystole) gebildet. Dadurch kommt es zu den Extraschlägen, die Betroffene meist als Herzstolpern oder Herzaussetzer wahrnehmen. Während Extrasystolen aus den Vorhöfen meist harmlos sind, sollte bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen immer die Ursache abgeklärt werden.


Herzfrequenz

Die Herzfrequenz oder Herzschlagfrequenz
ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute.

Herzfrequenzdurchschnitt:
Dieser Wert beschreibt die durchschnittliche Herzfrequenz über den aufgezeichneten Untersuchungszeitraum. Die Herzfrequenz ist individuell verschieden und hängt u.a. vom Tonus des vegetativen Nervensystems ab. 

HRV: Herzratenvariabilität
Der HRV-SDNN-Wert gehört zur Liga der klassischen Herzfrequenz-Variabilitäts-Werte. Er gibt Auskunft über die Gesamtvariabilität des Herzschlags. An ihm lässt sich ablesen, wie gut das vegetative Nervensystem Vorgänge im Körper regeln kann. In der Kardiologie ist er z.B. ein wichtiger Wert für die Einschätzung des Krankheitsverlaufs nach einem Herzinfarkt.  

Minimale Herzfrequenz:
Dieser Wert beschreibt die niedrigste Herzfrequenz, die wir im Untersuchungszeitraum gemessen haben. Wenn keine Herzrhythmusstörungen vorliegen, wird der niedrigste Puls in der Regel nachts erreicht. 

Maximale Herzfrequenz
Dieser Wert beschreibt die höchste Herzfrequenz im Untersuchungszeitraum. In Belastungssituationen kann der Puls auch bis auf 160 Schläge pro Minute ansteigen.

Herzkammer

Jede Herzhälfte besteht aus einem Vorhof (Atrium) und einer Herzkammer (Ventrikel), also insgesamt aus vier Räumen.

Herzrasen

Schlägt das Herz ohne körperliche Anstrengung zu schnell, nennt man dies Herzrasen oder Tachykardie.


Nachtabsenkung 

Wenn keine Herzrhythmusstörungen vorliegen, wird der niedrigste Puls in der Regel nachts erreicht, da der Körper hier in einen „Energiesparmodus“ wechselt. 


Pausen

Diese Rhythmusstörungen sind unproblematisch, innerhalb von 24 Stunden dürfen bis zu 2000 dieser „Stolperer“ auftreten.

Psycho­somatische Einflüsse

Psychosoziale Risikofaktoren wie Stress, Angst oder Depression beeinflussen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sollten bei der Diagnostik und der Behandlung berücksichtigt werden.

Puls

Der Puls, der sich am Handgelenk ertasten lässt, entspricht in der Regel dem Herzschlag pro Minute.


Rhythmus­störung

Wenn das Herz aus dem Takt gerät. Dafür gibt es verschiedene Ursachen.


Salve

In Gruppen auftretende ventrikuläre Extrasystolen nennt man Salven.

Schenkelblockbild 

Der elektrische Impuls aus dem Vorhof wird über zwei Hauptleitungsbahnen an die Kammer weitergegeben: Den linken und den rechten Schenkel. Ist hier eine Unterbrechung der Leitung vorhanden, spricht man von einem Schenkelblock. 

Schlaganfall

Der Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag) ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Sie muss schnellstens ärztlich behandelt werden!

Sinusarrest 

Der Sinusknoten (Taktgeber aus dem Vorhof) arbeitet vorübergehend nicht. Eine Pause im Herzrhythmus entsteht. 

supraventrikuläre Tachykardie SVT 

Dies ist ein zu schneller Puls, der aus dem Vorhof kommt 

SV Runs 

Dies sind mehrere SVES in Reihe. 


Tachykardie

Schlägt Ihr Herz in einem zu schnellen Rhythmus (> 80 Schläge pro Minute), so wird das tachykarde Herzrhythmusstörung genannt.

Triplet

Drei aufeinanderfolgende Extrasystolen.


Ventrikuläre Tachykardie VT 

Dies ist ein schneller Puls, der aus der Herzkammer kommt. Die VT kommt bei Gesunden vor, kann aber ein Hinweis auf eine Herzerkrankung sein und unter Umständen zu schwerwiegenden Rhythmusstörungen führen. Das Herz sollte deshalb unbedingt durch einen Kardiologen oder Kardiologin weiter untersucht werden. 

 

Vorhof

Durch die Herzklappe mit der Herzkammer verbundener Teil des Herzens, in den das Blut zuerst einfließt; auch Vorkammer.