Der Trend zur digitalen Gesundheit ist in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Apps in Handys und Smartwatches registrieren jeden unserer Schritte, fordern uns zu mehr Aktivität auf oder auch zu einer Ruhepause, geben uns Ernährungstipps, messen unseren Puls, überwachen unseren Impfstatus und Schlaf… Eine der neueren und sicher auch spannendsten Funktionen ist die Kontrolle des Herzens: Immer mehr Modelle können ein EKG erstellen und auf diese Weise Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus erkennen. Jetzt liegt eine neue Untersuchung vor: Was taugen die Geräte – welches Smarthphone mit EKG ist das beste?
Vorhofflimmern gilt als äußerst tückisch, da die meisten Betroffenen nichts davon merken, während es zugleich lebensgefährlich sein kann: Herzschwäche und Schlaganfall drohen! Eine frühzeitige Diagnose, die Leben retten kann, ist recht einfach: Ein Arzt misst mit einem Langzeit-EKG die elektrische Aktivität des Herzens. Das EKG zeichnet auf, wie oft das Herz pro Minute schlägt (Herzfrequenz) und wie regelmäßig es schlägt (Herzrhythmus). So lassen sich Störungen schnell erkennen und medizinisch behandeln.
Ein EKG zu erstellen war bisher ausschließlich Sache der Ärzte – und recht aufwändig: Für ein Langzeit-EKG werden drei oder vier Elektroden auf den Brustkorb geklebt, der Patient muss 24 Stunden lang ein kleines Aufzeichnungsgerät mit sich tragen.
Viel einfacher und komfotabler geht’s mit dem „ritmo“: Das Mini-EKG des Hamburger Medizinunternehmens dpv analytics ist so klein wie ein Passbild und wird einfach auf die Brust geklebt, erfasst dann alle Herzdaten mit höchster Sensibilität und liefert ein umfassendes EKG. Das Gerät gilt als hochinnovativ und wurde bereits mit dem German Medical Award ausgezeichnet. Es wird nicht nur von Ärzten und Kliniken eingesetzt: Patienten können es sich auch nach Hause bestellen, das EKG wird ihnen in kürzester Zeit als PDF per E-Mail zugesandt.
Und dann gibt’s da noch das EKG, das am Handgelenk erstellt wird. In einer Smartwatch. In kürzester Zeit. Rund um die Uhr, jeden Tag, pausenlos. Die Frage ist berechtigt: Wie gut funktioniert die EKG-Funktion in einer Armbanduhr überhaupt? Welche Smartwatch mit EKG ist wirklich gut?
Das beste EKG-Smartphone ist relativ günstig
Jetzt liegt das Ergebnis einer breiten Untersuchung vor: Techstage, ein Online-Magazin aus dem renommierten Verlagshaus Heise, hat die besten Smartwatches mit EKG-Funktion gesucht. Bewertungskriterium war nicht die medizinische Zuverlässigkeit, denn die kann als gesetzt gelten: Alle Uhren seien gerüstet, um Vorhofflimmern zu erkennen, betonen die Autoren. „Die Hersteller müssen dafür eine CE-Zertifizierung der EU durchlaufen, bevor sie die EKG-Funktion freischalten können.“
Gefragt wurde nach Funktionalität im alltäglichen Einsatz. Und da gibt es einen klaren Sieger: die Withing Scanwatch. Minus-Punkt: das Display innerhalb des analogen Ziffernblatts ist relativ klein. Dicker Pluspunkt: Der Akku hält bis zu einem Monat durch. Die Tester: „Die EKG-Messung ist mit Android-Smartphones sowie dem iPhone ohne weitere Nebenkosten möglich.Mit einem Preis von rund 260 Euro gilt diese Smartwatch zudem als relativ günstig.“
Auf Platz 2: die Huawei Watch D. Neben der Aufzeichnung eines EKG ist auch die Blutdruck-Messung möglich, wobei sich das Armband aufpumpt. Die Tester: „Die Smartwatch ist somit eine kompakte und umfassende Lösung für kardiovaskuläre Erkrankungen.“
Die beste Smartwach mit EKG-Funktion, die das Wear OS nutzt, wurde Samsung Galaxy Watch 5 bewertet. Größter Nachteil: „Eine EKG-Funktion ist an Bord, allerdings funktioniert diese derzeit nur mit einem Galaxy-Smartphone von Samsung.“ Das sei „eine enttäuschende Einschränkung“ – deshalb „nur“ Platz 3.
Das beliebte Apple Watch 8 kam in der Gesamtwertung auf Platz 4. Diese Uhr gehört, wie die Prüfer anmerkten, zu den besten Smartwatches überhaupt. Größte Schwäche: „die kurze Akkulaufzeit von nur ein bis zwei Tagen“. Und mit Preisen ab 420 Euro sei die Uhr auch kein Schnäppchen.
Auf den weiteren Plätzen:
Platz 5: Google Pixel Watch
Platz 6: Huawei Watch GT 3 Pro
Platz 7: Fitbit Sense 2
Platz 8: Fitbit Charge 5
Platz 9: Galaxy Watch 4
Platz 10: Fitbit Sense
Das Fazit der Tester: Smartwatches seien durchaus eine Alternative, um regelmäßig ein EKG aufzuzeichnen und so Anzeichen für Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen. Aber es handele sich nur um ein 1-Kanal-EKG: Deshalb sei eine Smartwatch kein Ersatz für einen Arzt, wie auch die Deutsche Herzstiftung betont. Techstage schreibt:
„Das 1-Kanal-EKG kann etwa Durchblutungsstörungen des Herzmuskels nicht feststellen. Eine Smartwatch ist damit auch nicht geeignet, um einen Herzinfarkt oder bösartige Herzrhythmusstörungen zu erkennen. Allerdings kann man mit einer solchen Uhr regelmäßiger Daten sammeln und diese dann mit einem Arzt besprechen und gegebenenfalls abgleichen.“
CardioCheck: Handy-EKG fachärztlich validieren lassen
Letzte Frage: Was tun, wenn die Smartphone Hinweise auf Herzrhythmusstörungen gibt – und kein Arzt auf die Schnelle einen Termin frei hat?
Ganz wichtig: Auf keinen Fall in Panik geraten! Die „Erfinder“ des revolutionären Langzeit-EKG „ritmo“ haben auch hier eine Lösung gefunden: den CardioCheck. Einfach das EKG aus dem Handy per E-Mail an cardio@myritmo.de schicken: Nach Überweisung von nur 4,90 Euro gibt es innerhalb eines Tages eine fachärztlich validierte Bewertung der EKG-Daten zurück.