Alle zwei Minuten trifft es in Deutschland einen Menschen – Das ist im Notfall zu tun
Am 29. Oktober ist wieder Welt-Schlaganfalltag. Aus diesem Anlass nennen wir Ihnen 22 Zahlen und Fakten: Sie verdeutlichen, dass ein Schlaganfall – eine lebensbedrohliche Durchblutungsstörung im Gehirns – jeden von uns treffen kann, jederzeit. Und dass wir angesichts der oftmals schwerwiegenden Folgen gut beraten sind, die Risikofaktoren möglichst auszuschalten. Denn: Der Schlaganfall zählt zusammen mit Herz- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland und ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen im Erwachsenenalter.
Die Angaben stammen von den Webseiten der Stiftung Deutschen Schlaganfall-Hilfe, der Deutschen Herzstiftung, dem Robert-Koch-Institut und dem Erlanger Schlaganfallregister sowie www.wissen.de und vorhofflimmern.de.
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- 200.000 erstmalige Schlaganfälle und 70.000 wiederholte Schlaganfälle (Rezidive) werden jedes Jahr in Deutschland gezählt.
- Bei 270.000 Schlaganfällen pro Jahr in Deutschland ereignet sich gut alle zwei Minuten einer.
- Jeder 40. Mensch in Deutschland – das sind 2,5 Prozent der erwachsenen Menschen – hatte bereits einen Schlaganfall.
- Von 100.000 Einwohnern bekommen innerhalb eines Jahres 117 Frauen und 127 Männer einen Schlaganfall.
- Menschen, die einen Schlaganfall erleiden, sind im Schnitt 73 Jahre alt. 15 Prozent der Schlaganfälle treten bei Menschen unter 55 Jahren auf – das sind 30.000 Schlaganfälle pro Jahr.
- Ein Schlaganfall kommt nicht schlagartig. Man spricht von einem Schlaganfall bei einer mehr als 24 Stunden anhaltenden Störung der Gehirnfunktion.
- 28,5 Prozent der Schlaganfälle – also fast jeder dritte – ist auf Bewegungsmangel zurückzuführen.
- Übergewicht wird für 26,5 Prozent der Schlaganfälle verantwortlich gemacht.
- Schätzungsweise 140.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. Rauchen und Passivrauchen sind weltweit das zweithäufigste Todesrisiko und ein Hauptrisiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte.
- Bluthochdruck ist für mehr als die Hälfte aller Schlaganfälle verantwortlich (54 Prozent).
- Vorhofflimmern ist Auslöser von mindestens 27 Prozent aller Schlaganfälle – das heißt: Mehr als jeder vierte Schlaganfall geht auf das Konto dieser Herzrhythmusstörung.
- 70 Prozent der Schlaganfälle in Deutschland wären zu verhindern, wenn eine entsprechende Vorsorge getroffen würde.
- Experten schätzen, dass zwischen 2015 und 2035 die Häufigkeit von Schlaganfällen um 34 Prozent zunehmen wird. Wesentliche Ursachen: Die Bevölkerung wird zunehmend älter, die Risikofaktoren nehmen zu.
- Weltweit sind Schlaganfälle die zweithäufigste Todesursache. Sie machen 6,6 Prozent aller Todesfälle aus.
- Von den chronischen Folgen eines Schlaganfalls sind über 6 Prozent der Menschen ab 75 Jahren betroffen.
- Das Risiko eines erneuten Schlaganfalls beträgt 1,2 Prozent nach 30 Tagen, 3,4 Prozent nach 90 Tagen, 7,4 Prozent nach 1 Jahr und 19,4 Prozent nach 5 Jahren.
- Nach einem Schlaganfall versterben 6,8 Prozent der Betroffenen innerhalb der ersten 30 Tage, nach 90 Tagen 9,4 Prozent und nach einem Jahr 17 Prozent.
- Jeder dritte Schlaganfall-Patient (35,6 Prozent) ist in den ersten drei Monaten auf eine pflegerische Versorgung angewiesen. Jeder vierte bleibt in erheblichem Umfang pflegebedürftig.
- Ein Hirninfarkt verursacht im ersten Jahr Behandlungskosten von durchschnittlich ca. 15.000 Euro, auf die gesamte verbleibende Lebenszeit gerechnet ca. 43.000 Euro.
- Patienten, die mit einem Schlaganfall auf einer Stroke-Unit behandelt werden, überleben häufiger. Und sie sind nach einem Schlaganfall seltener behindert oder pflegebedürftig.
- Selbst Laien können mit dem sogenannten FAST-Test schnell erkennen, ob ein Schlaganfall vorliegt. Die vier Buchstaben stehen für englische Begriffe: F für Face (Gesicht): Kann die betroffene Person normal lächeln oder ist das Gesicht dabei halbseitig verzogen und wirkt schief? – A für Arms (Arme): Ist der Betroffene dazu in der Lage, beide Arme gleichzeitig nach vorne strecken? – S für Speech (Sprache): Kann die Person einen einfachen Satz klar und deutlich nachsprechen oder klingt ihre Sprache unklar? T für Time (Zeit): Wenn der Betroffene mit einer dieser Aufgaben Schwierigkeiten hat, gilt es keine Zeit zu verlieren. Es muss rasch der Notruf gewählt werden.
- 112 – das ist die Telefonnummer, die ganz schnell gewählt werden sollte, wenn bei einem Menschen ein Schlaganfall-Warnzeichen auftritt. „Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute“, sagt der Hamburger Kardiologe Dr. Ekkehard Schmidt. Aus seiner jahrzehntelangen Praxis weiß er: „Viele Menschen warten erst erst einmal ab, ob die Probleme von alleine verschwinden. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto größer ist die Gefahr, dass Schäden im Gehirn zurückbleiben.“
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